Zum Inhalt: Der Jahrtausende alte Begriff der Würde ist zwar in
etliche Texte des Rechts und rechtsnaher Festlegungen einge-
gangen, doch haben wir uns bisher nicht darüber einigen kön-
nen, was wir mit ‘Würde’ meinen. Deshalb geht der Verfasser
auf eine Suche nach dem, was bisher unter Würde verstanden
wird und wurde. Die historische Entwicklung des Begriffes der
Würde wird nachgezeichnet.
Dabei wird erkennbar, dass bisher eine kulturübergreifend an-
nehmbare Definition für das, was wir Würde nennen, nicht
existiert. Ohne eine einheitliche Vorstellung aber über das,
was Würde denn sei, kann diese keine umfassende Gültigkeit
erlangen. In diesem Essay wird deshalb in sieben Schritten
ein Vorschlag für eine solche Definition geschaffen.
Im Bruch mit bisherigen Vorstellungen wird zwischen ‘reiner
Würde' und ‘spezifizierter Würde’ unterschieden. Religiösen
und ideologischen Vorstellungen werden die Deutungshoheit
entzogen. Die ‘Würde’ ist nicht nur‘Menschenwürde’. Es gibt
darüber hinaus auch eine Würde alles Lebenden. Wir Menschen
sollten den Gestaltungsauftrag annehmen!